Mein Name an deiner Tür (Mai 2015)


 

Damals sah ich seine Schuhe vor deiner Tür stehen,

ich erkannte, dass ich dich endgültig verloren hatte.

Was blieb mir also, als einfach fort zu gehen?

Den Schlüssel schob ich zurück unter die Matte.

 

Ich bin weggelaufen um irgendwo anzukommen,

etwas in mir zwang mich noch einmal neu anzufangen.

Hab mir keine Zeit  zum Wurzeln schlagen genommen,

und bin letztendlich doch nur im Kreis gegangen.

 

Denn jetzt bin ich nach so vielen Jahren wieder hier,

und es scheint als war das Leben eingefroren.

Sogar mein Name steht noch an deiner Wohnungstür.

Ich habe also nichts gewonnen, aber alles verloren.

 

Um anzuklopfen fehlt es wieder am nötigen Mut,

ich bin noch immer der, der ich damals war.

Wieder mache ich kehrt und nehme meinen Hut,

vielleicht komme ich wieder im nächsten Jahr.

 

Ich werde wieder weglaufen um nirgendwo anzukommen,

in der Hoffnung, dass es dann auch alles besser wird.

Hab mir nie  Zeit  zum Wurzeln schlagen genommen,

und wohl mein ganzes Leben lang nur geirrt.