Eine fiktive Geschichte (2012)


 

Er liebte sie wirklich und sie liebte nur ihn,
9 Monate später hat sie mich ausgespien.
Einen Klaps noch, weil ich Leben sollte,
keiner fragte ob ich das auch wollte.

Ich habe bei, aber niemals in ihnen gewohnt.
Mit ihrer Liebe hatten sie mich verschont.
Mein wirkliches Zuhause war die Straße,
ich, das Schmuddelkind mit rotziger Nase.

Einige Geschwister stellten sich noch ein.
Irgendwann kam der Vater nicht mehr heim.
Endlich hatte das Schlagen ein Ende gefunden.
Mutter heilte mit Weinbrand ihre Wunden.

Was tun, wenn die Leute mit Fingern auf dich zeigen,
du einen Raum betrittst und plötzlich alle eisig schweigen?
Was tun, wenn jeder rettende Strohhalm versinkt,
kein Licht mehr in dein vernarbtes Herz vordringt?

Ich irrte durch das Leben, suchte aber fand
nur Ablehnung und keine helfende Hand,
Wie Vater hab ich auch die Familie verlassen,
meine einzige Chance, woanders Fuß zu fassen.

Manchmal muss man sein Ich töten, um zu überleben,
manchmal nur alles nehmen, ohne was zu geben.
Manchmal findest du im Nebel die größere Klarheit,
manchmal ist eine Lüge die bessere Wahrheit.